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04.09.2023 10:16

Börse Frankfurt-News: Ohne echte Impulse (Wochenausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die jüngsten Nachrichten rund um Konjunktur, Unternehmen und Notenbanken sind sehr uneinheitlich ausgefallen. An den Aktienmärkten herrscht daher eine gewisse Orientierungslosigkeit. Der Blick richtet sich kurzfristig auf die Saisonalität.

4. September 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der erhoffte Impuls durch die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten in den USA am Freitag ist ausgeblieben. Die Zahlen zeichnen ein gemischtes Bild der Lage, was dann auch ganz unterschiedliche Interpretationen zur Folge hat. Während sich die Volkswirte der Deka in ihrer Einschätzung bestätigt fühlen, dass die Fed keine weitere Leitzinserhöhung mehr vornehmen wird, kann laut den Strategen der Nord/LB eine nochmalige Zinsanhebung noch nicht ganz ausgeschlossen werden. Die amerikanische Notenbank könnte "vor allem bei wieder unerfreulicheren Inflationsdaten" zum Handeln gezwungen werden, heißt es aus Norddeutschland.

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Im Fokus steht damit auch weiterhin die zuletzt tendenziell gesunkene Teuerungsrate. Ebenfalls von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Konjunktur, die mehr und mehr unter den gestiegenen Zinsen leidet. Die Wirtschaftsdaten sind zuletzt zum Teil sogar noch etwas schwächer als erwartet ausgefallen, was im aktuellen Umfeld an der Börse aber eher positiv aufgenommen wird. "Da aufgrund der Zinssorgen derzeit bad news als good news gelten, haben sich die Kapitalmärkte in der abgelaufenen Woche erholt", konstatieren die Experten der Helaba.

Die großen US-Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 hatten die Woche mit Pluszeichen von 2,5 bzw. 3,7 Prozent abgeschlossen, während sich der DAX mit einem Wertzuwachs von 1,3 Prozent begnügen musste. Nach relativ freundlichen Vorgaben aus Asien liegt der DAX am Montagmorgen bei 15.890 Punkten ca. 0,3 Prozent über dem Schlusskurs von Freitag. In den USA bleiben die Märkte wegen des Labor Day heute geschlossen.

"Es riecht nach Hopp oder Top im September"

Trotz der positiven Tendenz der vergangenen Tage ist der abgelaufene Monat an den Aktienmärkten insgesamt schlecht gelaufen. Der DAX verlor unter dem Strich 3 Prozent an Wert. Damit hat der August seinen Ruf als historisch schwacher DAX-Monat erneut bestätigt. Noch schlechter lief es seit Gründung des Index nur im September. "Über alle 35 vollendeten DAX-Jahre gerechnet lag die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs im September bei 60 Prozent", bilanzieren die Strategen der LBBW. Zwar sieht die Rückrechnung geringfügig besser aus, wenn die Kurse - wie diesmal - schon im August gefallen waren. In einer solchen Konstellation lief es laut LBBW im September aber "regelmäßig auf eine Hopp-oder-Top-Situation hinaus". Soll heißen: Die Kursausschläge fielen unabhängig von der Richtung meist relativ stark aus.

Interessante Daten aus der noch deutlich längeren Historie des amerikanischen Dow Jones Index liefert passend dazu Jörg Scherer von HSBC. Demnach ist die Bilanz des ohnehin schwächsten Monat des Jahres sowohl in US-Vorwahljahren als auch in "3er-Jahren" (wie 2023) im Durchschnitt noch schlechter als ohnehin schon. "Der Abschluss des korrekturanfälligen dritten Quartals könnte sich deshalb als besonders herausfordernd erweisen", befürchtet der Charttechniker. Zum DAX legt Scherer folgende Rechnung vor: "Wären Anlegerinnen und Anleger seit 1988 immer nur im September im DAX investiert gewesen, dann würden sich die Kursverluste über die letzten 35 Jahre auf 58 Prozent summieren".

Die Mauer der Sorgen

Etwas mehr Hoffnung verbreiten derweil die Analysten der Helaba. Die stellen sich zwar die Frage, ob die Kapitalmärkte angesichts der zahlreichen Probleme nicht zu optimistisch eingestellt sind. Die Erfahrung zeige jedoch, dass die Trefferquote der Märkte höher ist als die der Beobachter. "Daher sollte es nicht überraschen, wenn die Aktienmärkte die wall of worry, also die Mauer der Sorgen, weiter heraufklettern", heißt es im aktuellen Marktausblick. Ihr DAX-Ziel für das laufende Quartal liegt denn auch bei optimistischen 16.500 Punkten. Im Schlussquartal soll es sogar auf neue Allzeithoch im Bereich um 17.000 Punkte hinaufgehen.

Wechselspiele in den Indizes

Bewegung kommt in die Indizes im September auf jeden Fall bei der Zusammensetzung. Wie der Indexanbieter Qontigo am Freitagabend mitteilte, werden mit Ferrari und Saint-Gobain zwei französische Unternehmen neu in den Euro Stoxx 50 aufgenommen. Wichen müssen dafür die deutsche Vonovia und die irische CRH. Im Stoxx Europe 50 hingegen muss neben der zuletzt deutlich gefallenen Aktie von Adyen mit Kering ein Vertreter Frankreichs seinen Platz räumen. Ersetzt werden die beiden Kandidaten durch die Münchener Rück und die ING. Bei den Indizes der DAX-Familie werden etwaige Veränderungen nach der planmäßigen Überprüfung am morgigen Dienstag nach Handelsschluss bekannt gegeben.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 4. September:

10:30 Uhr. Eurozone: sentix-Konjunkturindex. Beim Gesamtindex für den September rechnen Volkswirte mit einem weiteren Rückgang von minus 18,9 auf minus 19,7 Punkte.

USA: Labor Day. Märkte geschlossen

Dienstag, 5. September

11:00 Uhr. Eurozone: Erzeugerpreise. Im Juli sollen die Preise nach Schätzungen der Helaba im Monatsvergleich um 0,5 Prozent gesunken sein. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein spürbarer Rückgang von 7,5 Prozent.

16:00 Uhr. USA. Auftragseingang: Beim Rückblick auf den Juli rechnet der Konsens bei den Auftragseingängen in der Industrie mit einem Rückgang um 2,5 Prozent. Bei den langlebigen Gütern werden 5 Prozent weniger neue Aufträge erwartet

Nach 22:00 Uhr. Deutschland: Veröffentlichung der Ergebnisse der planmäßigen Überprüfung zur Zusammensetzung der Indizes in der DAX-Familie

Mittwoch, 6. September

11:00 Uhr. Eurozone: Einzelhandelsumsätze. Der Konsum dürfte schwach bleiben. Für den Juli rechnen Volkswirte mit einem weiteren Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat (minus 1,1 Prozent gegenüber Vorjahr)

16.00 Uhr. USA: ISM-Index. Im August soll es bei den Dienstleistungen keine großen Veränderungen gegeben haben. Erwartet wird ein leichter Rückgang von 52,7 auf 52,4 Punkte

20.00 Uhr. USA: Fed Beige Book. Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer auch diesmal wieder auf die Zusammenfassung der Notenbank-Kommentare in den USA

Donnerstag, 7. September

11.00 Uhr. Eurozone: Q2-BIP. Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone dürfte zu Q1 um 0,3 Prozent gestiegen sein. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein mageres Plus von 0,6 Prozent

14.30 Uhr. USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe. Weil die Fed die Entwicklung am Arbeitsmarkt genau im Blick hat, steht die veröffentlichte Zahl auch diese Woche wieder im Fokus der Marktteilnehmer. Nach 228.000 Anträgen in der Vorwoche wird nun mit einem leichten Anstieg gerechnet (235.000-240.000)

Freitag, 8. September

8.00 Uhr. Deutschland: Verbraucherpreise. Hier kalkulieren Volkswirte mit einem Anstieg um 0,3 Prozent zum Vorquartal und um 6,1 Prozent zum Vorjahr

von: Thomas Koch, 4. September, © Deutsche Börse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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